auf \ zu

Schränke sind Alltagsmöbel, die jeder kennt, auf die jeder angewiesen ist. Sie sichern Gegenstände und bewahren vor dem Chaos. Aber Schränke können auch um den Verstand bringen. Sie sind immer schon zu klein für das, was eigentlich untergebracht werden soll und manchmal scheint es, als würde ihre innere Ordnung den außerhalb liegenden Raum bestimmen.

Mit »auf \zu« sind die grundlegenden Zustände eines Schranks beschrieben. Dass dahinter mehr steckt, als nur der Zugang zu seinem Inhalt, liegt auf der Hand. Denn mit dem Schrank wird das Verhältnis von Geheim und Offen, von Schlüsseln als Zugangswerkzeugen, von Unheimlichkeit und Schönheit der Aufbewahrung verhandelt.

In der Ausstellung »auf \zu« werden Schränke aus dem Wissenschaftsfundus einer Universität präsentiert, die den verschiedensten Disziplinen entstammen: Schauvitrinen und Hängeregistraturen, Daktyliotheken und Kühlschränke, Aktenablagen und Kartenbehälter. Der Schrank wird in den Kontext seiner Geschichte und seines täglichen Gebrauchs gestellt und so gezeigt, dass er eine eigene Ästhetik besitzt und mit rituellen Praktiken und sozialen Hierarchien verbunden ist.

In der Ausstellung entsteht ein visueller Dialog zwischen Möbeln und Fotografien, historischen Fragen und zeitgenössischen Positionen der Kunst. Dabei ist der Ausstellungsort, das »Hausmeisterhaus«, selbst ein zentrales Objekt der Präsentation: vom Keller bis zur Küche, vom Bad bis zum Dachboden dient es den hier erstmals gezeigten Objekten und Fotografien als Futteral.

Nachhaltige Freiwillige Seniorendienste Kreis Tübingen