Tag der lebendigen Geschichte
Am 6. Mai von 10 bis 20 Uhr und am 7. Mai von 10 bis 17 Uhr lädt das Museum der Universität Tübingen gemeinsam mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters zu einer archäologischen Zeitreise durch die Jahrhunderte ein.
Von der Steinzeit, den Kelten und Römern, über das Mittelalter und bis in die Frühe Neuzeit hinein zeigen ausgewählte Darstellergruppen Einblicke in das Leben und den Alltag vergangener Epoche und liefern fundierte und spannende Einblicke in eine „lebendige Vergangenheit“ zum Anfassen und Erleben für Jung und Alt.
Im Schlosshof sorgen außerdem Streuobstwiesenbauer Christian Schmid und das MUT-Team mit kühlen Getränken, Roten Würstchen, Bratkartoffeln und selbstgemachten Waffeln für Ihr leibliches Wohl.
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aurea-aetas – Goldenes Zeitalter
Wir beschäftigen uns seit ca. 2008 mit der Darstellung von Sachkultur, Bewaffnung und Trachtausstattungen der Bronzezeit in Deutschland, mit dem Schwerpunkt auf Süddeutschland. Die Grundlagen sind umfangreiche Recherchen in Grabungsberichten und Facharbeiten im Arbeitsgebiet. Ein Schwerpunkt liegt in der Rekonstruktion von Ausstattungen der verschiedenen Gruppen der Hügelgräberkultur, welche wir an unseren Modeln präsentieren. Auf unserem Schautisch zeigen wir unterschiedliche Rekonstruktionen aus den verschiedenen Kulturgruppen.
CARNYX
Die Gruppe CARNYX, benannt nach der antiken keltischen Kriegstrompete, wurde 1999 von Tübinger ArchäologInnen und historisch Interessierten gegründet. Zusammen mit der Gruppe TEUTA OPIE bietet sie keltische Geschichte zum Anfassen und gibt Einblicke in zahlreiche Facetten keltischen Lebens zwischen dem 6. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. Dazu zählen Tracht, Schmuck und Kleidung, aber auch Ausrüstung und Bewaffnung keltischer Krieger. Gezeigt und vorgeführt werden kunstreiche und innovative Handwerkstechniken, wie die Herstellung von Schmuck, Textilien und Kettenhemden, das Prägen von Münzen, Getreidemahlen mit verschiedenen Mühlen sowie Kochen im großen Kessel. Aber auch darüber hinaus gibt es allerhand über die Kelten und ihre Welt zu erfahren.
VEX LEG VIII AVG
Die VEX LEG VIII AVG – Interessengemeinschaft für experimentelle Archäologie und Geschichtsvermittlung wurde 1991 gegründet. Seit 1984 entstanden Nachbauten an Waffen und Ausrüstungsteilen – von der Recherche über die Materialbeschaffung, den Nachbau bis zum Experiment und der didaktischen Aufbereitung.
Zahlreiche zivile und militärische Themenbereiche entstanden seither. Der Gruppe geht es nicht darum, römisches Leben nachzuspielen. Vielmehr sollen die Nachbauten in ihrer Funktion präsentiert werden, um das Interesse und Verständnis für das Originalexponat zu wecken.
Bodanohuntari
Die Mitglieder von Bodanohuntari haben es sich zur Aufgabe gemacht alamannische Alltags- und Sachkultur nachzuempfinden. Dabei orientieren sie sich überwiegend an regionalen Grabfunden des nördlichen Bodenseeraums, sowie des Hochrheins und hinauf zur Baar.
Das Spektrum des gezeigten reicht von der Fertigung von Kleidung und Lederarbeiten bis hin zur Herstellung von Leuchtmitteln, sowie der Präsentation von Waffen und Werkzeugen.
Austrasigenae
Das Projekt Austrasigenae - wörtlich „die aus dem Ostfränkischen stammenden“ – wurde 2016 von Johannes und Isabell Guilleaume ins Leben gerufen, um sich neben der Hauptgruppe des Frühmittelalter-Vereins „Der Frankenklan“ auf museale und mediale Auftritte mit hohem historischem Anspruch zu spezialisieren. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Leben und Alltagskultur der ostfränkischen Landbevölkerung der Merowingerzeit um 600 n. Chr. im heutigen Mainfranken. Neben zivilen (Handwerker-)Darstellungen mit Gewerken wie Brettchenweben, Münzprägen oder Holzbearbeitung gehören auch militärische und klerikale Darstellungen sowie eine frühmittelalterliche Schreibwerkstatt zur Ausstattung.
HIWISCA
HIWISCA ist eine Familia in der Karolingerzeit um 800. Eine Gruppe von Adligen, Panzerreitern, Händlern, Pilgern, Guts-besitzern, Handwerkern und vielen anderen haben sich zusammengetan, um den Gefahren der gemeinsamen gefährlichen Reise zu trotzen. Der Weg führt uns vom nördlichen Bodenseeraum bis in das Wendland an der östlichen Grenze des Frankenreiches. HIWISCA gibt einen breiten Einblick in das Sozialgefüge, das Militärwesen und den Handel der damaligen Zeit.
Grifenstain 1270
Das Projekt „Grifenstain 1270“ ist benannt nach der mittelhochdeutschen Bezeichnung von Burg und Adelsherrschaft Greifenstein am Nordrand der Schwäbischen Alb unweit der Stadt Reutlingen. Die Mitglieder der Gruppe geben Einblicke in das Alltagsleben und die Sachkultur einer typischen Burgmannschaft um die Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter im ausgehenden 13. Jahrhundert. Im Gefolge des Herren von Greifenstein finden sich adelige Ritter und Damen sowie Knechte, Mägde, Bedienstete und einfache Soldaten. Auch Handwerker lebten und arbeiteten auf der Burg oder in der nahen Stadt. Gezeigt werden etwa handwerkliche Tätigkeiten eines Wendeschuhmachers, eines Sarwürkers (Herstellung von Ringpanzerhemden), Textilhandwerker, Schneider und Färber.
Mit „lebendiger Geschichtsdarstellung“ unterstützt die Gruppe die Vermittlungsarbeit im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Tübingen zur mittelalterlichen Herrschaft Greifenstein.
Das Greifenstein Projekt - TRAILER
Lebendige Schwertkunst
Die Lebendige Schwertkunst hat sich zum Ziel gesetzt, historische Kampfkünste aus dem europäischen und insbesondere dem süddeutschen Raum zu rekonstruieren. Unsere Spätmittelaltergruppe widmet sich dem Zeitraum um 1470, der die für uns interessantesten Bücher hervorgebracht hat: Schön bebilderte Fechtmanuskripte, die es uns ermöglichen, fast verlorene Kampfkünste zu neuem Leben zu erwecken. Wir stellen Bürger dieser historischen Zeit dar, die das Fechten zum Spaß (ze schimpf) und zur Selbstbehauptung (ze ernste) erlernen.
Historische Feldkanzlei
Der Verbund Historische Feldkanzlei und Feldwache Tilly bietet einen Einblick in die Zeit von 1618 bis 1648. Im Rahmen des Feldlagers, einschließlich der Feldkanzlei, zeigen wir den Besuchern Nachdrucke historischer Schriftwerke, Relationen, Landkarten sowie Münzen aus der Zeit des 17. Jahrhunderts.
Ergänzend stellen wir Alltags- und Ausrüstungsgegenstände sowie eine Auswahl an historischer Bewaffnung der damaligen Zeit vor. Unser Anliegen ist es einen breitgefächerten Blick in diese Zeit zu vermitteln.
Herzoglich Wirtembergische Wildjaegers
Lassen Sie sich auf uns ein und sprechen Sie uns an. Gerne nehmen wir Sie mit in die Zeit des 18. Jahrhunderts, geben Ihnen Einblick in die damalige Ausbildung, Ausrüstung sowie deren jeweilige Funktion, Berufswelt und Bekleidung der einfachen zivilen Jäger in den Herzoglichen Forsten. Diese Jäger waren für die Bejagung und Hege, Verhinderung/Verfolgung der Jagd-Wilderei in den Herzoglichen Forsten, sowie die Organisation und Ausrichtung von Feudal-herrschaftlichen Jagden zur Ergötzung des Adels zuständig. Beim Adel waren die Jäger deshalb hoch angesehen und wohl gelitten, sorgten sie doch nicht zuletzt für eine höchst unterhaltsame Kurzweil der Oberschicht.
Diese Jäger waren jedoch keine Militärs, also keine militärischen Feldjäger!
Herzoglich Wirtembergisches Füsilierregiment v. Truchsess
Das Füsilierregiment v. Truchsess war eines der Regimenter, die Herzog Carl Eugen von Württemberg als sog. Subsidienregiment für Frankreich errichtete. Diese eilends ausgehobenen und schlecht ausgerüsteten Truppen wurden dann 1757 in die Wirren und Schlachten des Siebenjährigen Krieges gezogen.
Die IG „Füsilierregiment v. Truchsess“ zeigt neben dem Soldatenalltag wie Exerzieren, Wach- und Gefechtsdienst auch die stille Seite des Soldatenlebens mit Soldauszahlung, Schreibstube, Marketenderei, Verpflegung, Werbung und die vornehmere Welt des Offiziers.
Kontakt
Dr. Dorothee Ade
IKU Institut für Kulturvermittlung GbR
Rottenburg am Neckar
E-Mail: d.ade@iku-archaeo.de
Bettina Zundel M.A.
Museum der Universität Tübingen MUT
E-Mail: bettina.zundel@uni-tuebingen.de
Dr. Michael Kienzle
Eberhard Karls Universität Tübingen
Abteilung für Archäologie des Mittelalters
E-Mail: michael.kienzle@uni-tuebingen.de
Christina Häfele M.A.
Museum der Universität Tübingen MUT
E-Mail: christina-haefele@uni-tuebingen.de