Für Studierende, die sich an der Universität Tübingen intensiver mit dem Thema Provenienzforschung befassen, organisierte das Team vom Projekt „Prekäre Provenienz“ am 7. Dezember 2022 die Vorführung des Films „If objects could speak“ (Link zum Trailer). In der anschließenden, sehr angeregten Diskussion mit der Filmemacherin Elena Schilling kamen einige Facetten des komplexen und nicht immer einfachen Themas zur Sprache. Denn der Film hinterfragt die Herangehensweise der Provenienzforschung im globalen Norden und öffnet den Blick für die Perspektive der Menschen in Kenia.
Elena Schilling, die den Film zusammen mit Saitabao Kaiyare realisiert hat, lieferte bei dem Gespräch Einblicke in die Vorbereitungen und Durchführung des Filmprojekts und berichtete auch von den Herausforderungen. Für den Film wurde ein Objekt des Stuttgarter Linden-Museums 3D-digitalisiert, zu dem nur das Eingangsdatum und die Herkunft aus Kenia bekannt waren. So konnte es vor Ort gezeigt werden, denn die Filmemacher*innen wollten darüber mit den Kenianer*innen ins Gespräch kommen. Die vielfältigen Stimmen, Überlegungen, Wünsche und Gedanken, die im Film transportiert werden, waren für die Diskussion am Ende der Filmvorführung äußerst anregend. Sie haben dazu beitragen, unseren Blick auf die Perspektiven zu öffnen, die in den Debatten in Europa oft fehlen.
Der Film „If objects could speak” wurde bereits zweimal ausgezeichnet: 2021 mit dem „Sembène Ousmane Short Film Award“ und 2022 mit dem „Africa Magic Viewers‘ Choice Award – Best Documentary“.