Jeden Monat präsentiert die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen ein besonderes Stück aus ihrer Sammlung.
Im Jemen herrschte bis zu ihrem Tod 1138 über sechs Jahrzehnte lang (!) de facto eine Königin; die Frage ist jedoch, ob und, wenn ja, ab wann diese Araberin namens Arwa aus der schiitischen Dynastie der Sulaihiden auch ganz offiziell (d. h. de jure) auf dem Thron saß. Die Münze des Monats Dezember ist ein kleiner, sog. maliki-Dinar, welcher unter Arwa in deren Hauptstadt (Dhu) Dschibla geprägt wurde, und zwar im Jahre 1094. Nicht nur König Ahmad, Arwas Gemahl, war damals schon verstorben, sondern auch dessen Nachfolger, Arwas minderjähriger Sohn. Gleichwohl war die Herrscher-Titulatur auf den Münzen dieselbe geblieben, die Ahmad einst für sich eingeführt hatte, und wurde auch in den folgenden Jahrzehnten nicht verändert (nachdem der Oberherr der Sulaihiden, der Fatimiden-Kalif in Kairo, der verwitweten Königin zunächst eine neue Heirat und damit einen neuen König verordnet hatte) ... Ließ Arwa die Nennung ihres Mannes auf den Münzen einfach posthum fortsetzen, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte: eine offiziell herrschende Frau? ... (Folgen Sie wie immer dem Link zum ausführlichen Beitrag!)
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