Jeden Monat präsentiert die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen ein besonderes Stück aus ihrer Sammlung.
Aus gegebenem Anlass fiel die Wahl für diesen Monat auf eine Münze aus Gaza, genauer gesagt auf einen Dirham, welcher im Jahre 633 islamischer Zeitrechnung, das heißt anno 1235 A.D., unter dem Ayyubiden-König al-Kamil Muhammad (reg. 1218–1238) geschlagen wurde. Dieser Saladin-Enkel ist insbesondere für seine Kreuzfahrer-Diplomatie berühmt: Mit dem Staufer Friedrich II. vereinbarte er im Frieden von Jaffa (1229) die kampflose Übergabe Jerusalems und anderer Ziele christlicher Pilger. Zuvor hatte al-Kamil über mehrere Monate vor Gaza gelagert (das damals überhaupt ein Dreh- und Angelpunkt vieler Feldzüge zwischen Ägypten und Syrien sowie Schauplatz wichtiger Schlachten war) und angeblich sollen auch die ersten zu Gaza geprägten Ayyubiden-Münzen aus den 620er Jahren islamischer Zählung stammen. Eine erneute Prüfung des Materials lässt inzwischen jedoch den Schluss zu, dass die Aktivität der Münzstätte Gaza zeitlich noch beschränkter war, als es sich für die uralte Stadt ohnehin schon darstellte ...
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Die FINT wird gefördert von der Pelling-Zarnitz-Stiftung.