In regelmäßigen Abständen stellen das Universitätsarchiv und die Universitätsbibliothek Tübingen Highlights und interessante Objekte aus ihren Sammlungen vor. Beim Objekt des Monats März 2025 handelt es sich um Johann Christoph Tschanters “Historische Nachricht von gelehrten Leuten, die sich zu Tode studiret”.
Liebe Leute, liebe Leute, kommet und höret! Was heute den, 13.05.1592, sich hier in Tübingen hat ereignet. Der Professor Ethicae Samuel Heiland ist im Alter von 59 Jahr dem Tod übergeben worden. Das zu viel Studiren hat ihm geschadet. Derenthalber ist er an Nieren- und Blasensteinen verstorben! ... Moment mal, er ist wegen zu viel Studierens gestorben!? Wie kommt denn das? Nun, das legt Johann Christoph Tschanter in seinem Buch Historische Nachricht von gelehrten Leuten, die sich zu Tode studiret dar, perfektes Timing also das Thema zur Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten aufzuarbeiten.
Wer war Johann Christoph Tschanter? Er wurde am 6. Februar 1683 in Greiffenberg (heute Gryfów Śląski) geboren, verlor früh beide Eltern, ging 1699 auf das Gymnasium in Zittau und schließlich 1703 an die Universität Leipzig, wo er schon zwei Jahre später seinen Magistergrad in Theologie erlangte. Er arbeitete als Pfarrer in Hirschberg (Jelenia Góra) und Niederwiese (Wieża Dolna). Wie kam er nun zu seinem außergewöhnlichen Dissertationsthema? In seiner Studienzeit war moralische Kritik am Gelehrtenstand ein beliebtes Thema sowohl für ernsthafte als auch satirische Publikationen.
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