Am Freitag, dem 21. Februar, fand um 19 Uhr die Vernissage zu einer außergewöhnlichen Ausstellung im Museum Alte Kulturen im Schoss Hohentübingen statt: Die „Unsichtbare Ausstellung“ präsentiert auf ganz besondere Weise kleinformatige Objekte des Regensburger Künstlers Stefan Göler quer durch die Sammlungen von Kulturschätzen – und zwar absichtlich ohne weitere Kenntlichmachung in den Vitrinen oder der Ausstellung selbst. Den einzigen Kontext zu den Objekten bietet eine umfangreiche Handreichung für die Besucherinnen und Besucher. Darin werden die einzelnen Objekte mit literarischen Texten gepaart, die im Rahmen eines Praxisseminars des Masterprofils „MuSa“ mit Studierenden entstanden.
Die Vernissage wurde durch einige kurze Reden eröffnet, die in Anwesenheit des Künstlers und rund 100 Gästen in der Schlosskirche stattfanden. Neben dem MUT-Direktor Ernst Seidl adressierten auch zwei Studierende, namentlich Fiona Flieder und Kim Wüsteney-Arbabi, die neugierige Gästeschar. Die Vorträge boten interessante Erläuterungen zu gebrochenen Sehgewohnheiten von Museumsbesuchern, und auch darüber, wie gerade die „Unsichtbare Ausstellung“ versucht, die Rezeptionserwartungen spannungsgeladen zu kontrastieren. Im Anschluss wurden bei einem kleinen Umtrunk im Rittersaal die Funde der eigenen Spurensuche ausgiebig mit den Studierenden, den Museumsmachern und dem Künstler diskutiert.
Das MUT dankt den Rednerinnen und allen anderen beteiligten Studierenden für die überraschend empfindsamen und sprachlich fesselnden Texte, die eine einfache Handreichung in eine profunde Schaubegleitung verwandelten. Ebenso sei an dieser Stelle noch einmal Stefan Göler ein ausdrücklicher Dank für die angenehm mühelose und fruchtbare Zusammenarbeit ausgesprochen sowie Sönmez Alemdar, Jörg Petrasch und Jan Tattko, den Restauratoren bzw. Kustoden der Sammlungen und nicht zuletzt dem Fotografen Valentin Marquardt für die kongeniale bildliche Inszenierung der Objekte in der Broschüre. Schlussendlich dankt das MUT auch noch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für einen wie gewohnt gelungenen Eröffnungsabend einer Ausstellung, die offiziell „unsichtbar“ ist, aber sicher nicht ungesehen bleiben wird.